Museumstag 1.11.2009
Das Emder Rathaus Am  Museumstag (1.11.2009) habe ich mich mal wieder im Landesmuseum umgesehen. Nichts Neues. Ich habe die Ausstellung über die Juden versäumt und bei meinem Besuch auch nichts mehr davon wiedergefunden. Alles abgeräumt. Das Modell der Synagoge an seinem bekannten Platz, unter den "Fundstücken" und der Überschrift "Verloren", daneben eine Nummer. Die kann man dann an einer Säule in der Nähe (wie im Supermarkt den Barcode) nachsehen. Da kriegt man dann raus, dass es die Synagoge war. Das frohliche Ratespiel.
Ansonsten weiterhin die völlige Fehlanzeige, was die Zeit des Faschismus angeht: keine Verfolgung, kein Widerstand, keine Judenvertreibung und -vernichtung. Diese Jahre sind völlig ausgeklammert. Also ein richtiges 50er-Jahre-Museum. Gut, es ist jetzt ein bisschen aufgehübscht, man kann ein bisschen an Knöpfen drehen und so. Aber der Inhalt hat anscheinend der Neukonzeption getrotzt.  Mich wundert, dass dieses Museum Preise bekommt. Nehmen die Herren Historiker die weißen Flecken nicht wahr, sind das  alles Paläontologen in der Jury? Bei der Beurteilung und Darstellung der Geschichte sollte man (vor allem die beamteten) Historiker wohl besser nicht heranziehen.
Das Bunkermuseum Durch das Bunkermuseum  bin ich auch wieder gegangen. Qualvolle Enge. Alles platzt aus den Nähten. Ein Magazin fehlt wohl sehr. Dann könnte man sich besser auf bestimmte Schwerpunkte konzentrieren. Die Stadt scheint die Beschäftigung mit dem Zweiten Weltkrieg gänzlich dem Bunkermuseum überlassen zu wollen. Das ist natürlich bequem, und billig obendrein. Aber auf die lange Sicht sollte man sich schon Gedanken darüber machen, wie man das Bunkermuseum aus seinem Dasein am Rande herausholen kann, wie man mit Magazin und reduzierter Ausstellungsfläche mit weniger mehr zeigen kann. Auch über Schwerpunkte wird dann zu reden sein. Aber erst mal freut sich die Stadt, dass alles ehrenamtlich geschieht und keine Kosten entstehen.

Vielleicht wird ja bei dem zu erwartenden Leerstand von Industrieflächen mal ein Plätzchen für ein Magazin des Bunkermuseums frei? Aber dann nicht gleich wieder dem nächstbesten Investor hinterher schmeißen!
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