Grußtext des Oberbürgermeisters



Der Tag von Potsdam (21.3.1933), der Tag von Emden (28.10.1934)


Als
Tag von Potsdam wird die Feierlichkeit anlässlich der Eröffnung des am 5. März 1933 gewählten deutschen Reichstages in der Potsdamer Garnisonkirche bezeichnet. Am 21. März 1933, dem 62. Jahrestag der Eröffnung des ersten Reichstags des Kaiserreiches, traten an der Verehrungsstätte der preußischen Monarchie die Abgeordneten der bürgerlichen Parteien und der NSDAP zu ihrer ersten gemeinsamen Sitzung zusammen. Die auf Publikumswirksamkeit berechnete Inszenierung sollte die Vereinigung des national-konservativen, evangelischen Lagers, vertreten durch den Reichspräsidenten Hindenburg, mit der Partei des Reichskanzlers Hitler durch feierliche Erklärungen sichtbar machen. (Wikipedia)


Ende März 1933 wurde in  Emden der Architekt Theodor Allwart mit der Schaffung einer Gedenktafel für den Kreuzer Emden beauftragt. Das Ehrenmal wurde schließlich am 28.10.1934 mit großem Pomp und Hitlergruß eingeweiht.

Karl von Müller war der Kapitän des Keruzers "Emden" bis zu seiner Versenkung im Ersten Weltkrieg im Pazifik. Er trat nach dem Kriegsende der Deutsch-Nationalen Volkspartei (DNVP) bei, die sich 1933 selbst auflöste. Ihre Abgeordneten traten der NSDAP bei. Karl von Müller starb 1923. (http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_von_M%C3%BCller_%28Marineoffizier%29)
Eintragungen im goldenen Buch der Stadt
1933 hatten sich große Teile des Emder Bürgertums dem Faschismus zugewandt. Stahlhelm und SA zogen gemeinsam in einem Fackelzug durch Emden und feierten Hitlers Ernennung zum Reichskanzler, Straßen wurden umbenannt, jüdische Geschäfte boykottiert und Hitler erhielt zu seinem Geburtstag die Ehrenbürgerwürde. Die Stadt war im nationalen Taumel.

Eineinhalb Jahre später fand ein militaristisch-nationalistisches Spektakel in Emden statt.
Die Erinnerung an die Versenkung des Kreuzers "Emden" 20 Jahre zuvor bildete den Hintergrund tagelanger Feiern in der Stadt ab Ende Oktober 1934. Geschickt nutzten die Nazis die Verehrung für den Kaiser und die weit verbreiteten nationalen Einstellungen der Emder, um die Begeisterung der Bevölkerung anzustacheln. Der erste Weltkrieg und die Taten Karl von Müllers waren ja noch nicht so lange her. Und schließlich: Der Kreuzer "Emden" war noch vom Kaiser in Danzig getauft worden.
Die Karl-von-Müller-Kaserne.     Der militärische Hintergrund          Home